- Angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an Pflege- und Betreuungsleistungen gewinnt das Thema Unternehmensnachfolge in dieser Branche zunehmend an Bedeutung.
Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 haben sich viele ehemals Angestellte ihren Traum von einem eigenen Pflegedienst erfüllt. Viele dieser Inhaber haben jetzt ein Alter erreicht, wo sie sich über eine Nachfolgeregelung Gedanken machen müssen, um ihren Betrieb im Fortbestand zu sichern.
In der Branche der Sozialen Dienste sind viele Unternehmen als gemeinnützige Organisationen oder als Familienunternehmen organisiert. Die Übernahme dieser Unternehmen stellt oft eine besondere Herausforderung dar. Im Gegensatz zu klassischen Unternehmen sind die Strukturen und Entscheidungsprozesse oft komplexer und es gibt viele Aspekte, die bei der Nachfolgeplanung berücksichtigt werden müssen. Mehr als die Hälfte der ambulanten Pflegedienste betreuen maximal 50 Patienten. Die Unternehmen sind infolgedessen relativ klein und wenig attraktiv für übernehmende Unternehmen, da ihr Wachstumspotential begrenzt ist.
Weiterhin spielen die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte eine besondere Rolle. Die Übernahme eines Pflegedienstes oder einer Einrichtung der Behindertenbetreuung bedeutet, dass die Versorgung der Patienten und Bewohner auch in Zukunft in gleicher oder besserer Qualität sichergestellt werden muss. Hierbei sind eine sorgfältige Planung und ein transparenter Übergabeprozess von besonderer Bedeutung.
Laut einer aktuellen Studie der KfW Bankengruppe sind in den nächsten fünf Jahren rund 20 Prozent der Unternehmen in der Gesundheits- und Sozialbranche von einer Unternehmensnachfolge betroffen. Besonders stark betroffen sind hierbei kleine und mittlere Unternehmen. So gibt es in der Branche der Sozialen Dienste viele Einrichtungen mit weniger als 20 Beschäftigten, die von der Nachfolgefrage betroffen sind.
Die Studie zeigt auch, dass viele Nachfolger aus dem familiären Umfeld der Unternehmen kommen. Nur etwa 10 Prozent der Nachfolger werden demnach von außerhalb des Unternehmens rekrutiert.
Die Ermittlung des Unternehmenswertes für einen Pflegedienst muss nach anderen Maßstäben erfolgen als allgemein bekannt. Es spielen sehr viele subjektive Faktoren eine Rolle, die gebührend berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen u.a. die Führungsstärke der Pflegedienstleitung, die Potentiale der Mitarbeiter, der Ruf und das Auftreten des Pflegedienstes in der Öffentlichkeit, die Prozesse und Strukturen, Bewertungen und vieles mehr. Als Ihr Partner in der Nachfolgeberatung Soziale Dienste stehen wir Ihnen u.a. bei der Wertermittlung für Ihr Unternehmen mit unserer weitreichenden Expertise gern zur Verfügung.
Ein Übergang des Unternehmens auf einen Nachfolger muss sehr sensibel umgesetzt werden. Für die Mitarbeiter und betroffenen Patienten ist Transparenz sehr wichtig. Es muss klar sein, dass die Unternehmenskultur weitestgehend erhalten bleibt. Unzufriedene Angestellte finden bei den heutigen Arbeitsmarktbedingungen sehr schnell eine neue Stelle. Einen Aderlass an Mitarbeitern kann sich ein Unternehmen im Nachfolgeprozess aber nicht leisten.
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